Unser diesjähriger Abendanlass mit Partner/in führte uns wieder einmal nach Luzern. Genauer gesagt zum imposanten Hauptsitz der Suva, der mit seiner markanten Kuppel ein wenig an das Bundeshaus in Bern erinnert. Die Suva sorgt seit mehr als 100 Jahren dafür, dass Arbeit und Freizeit in der Schweiz sicherer werden. Im Jahre 1918 wurde das erste grosse Sozialwerk der Schweiz als Antwort auf die Gefahren und sozialen Probleme, die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts als Folge der Industrialisierung entstanden, gegründet. Denn Arbeiter hatten dazumal kaum eine Absicherung, wenn sie verunfallten. Nach einem erbittert geführten Abstimmungskampf trat 1912 das erste Unfallversicherungsgesetz in Kraft. Dies war die Grundlage der heutigen Anstalt, die sich als Schweizerische Unfallversicherungsanstalt in Luzern etablierte. Sie zeichnet sich durch eine paritätische Organisationsform aus, die Arbeitgeberorganisationen, Gewerkschaften und den Bund gleichermassen einbindet. Die Suva wird von ihren Sozialpartnern geführt. Sie ist selbsttragend, ohne öffentliche Gelder und gibt Ertragsüberschüsse in Form von tieferen Prämien an die Versicherten zurück.
Luzern war seit der Gründung des Bundesstaates mehrfach von Bern übergangen worden, als Bundesinstitutionen ausserhalb der Hauptstadt angesiedelt wurden. Mit dem neuen, das Stadtbild prägenden Suva-Gebäude aber gelang es der Stadt, sich als «Versicherungszentrum der Schweiz» zu etablieren. Gebaut wurde es von Mai 1914 bis Dezember 1915. Vorerst war aber nicht an eine Eröffnung zu denken. Europa versank in den Wirren des Ersten Weltkrieges, und aus dem monumentalen Gebäude auf dem Fluhmatt-Sporn wurde zunächst ein Militärspital. Ihren effektiv zweckbestimmten Betrieb nahm die Suva dann am 1. April 2018 auf.
All dies und noch vieles mehr vermittelte uns in einem sehr lebendigen Referat Vereinsmitglied Felix Weber, der seit 2016 als Vorsitzender der Geschäftsleitung der Suva waltet. Seinen Vortrag hielt er im prunkvollen Verwaltungsratssaal im Turmbau des Hauptgebäudes. Mit Humor und Gelassenheit beantwortete er auch teilweise kritische Fragen zu den Themen Teilmonopol, Unterstellungszwang und Arbeitssicherheitskontrollen resp. den daraus resultierenden Auflagen.
Nach einem kurzen Marsch durch die ehrwürdigen Mauern betraten die über 50 Teilnehmenden die wohl schönste Personalrestaurant-Terrasse der Schweiz. Leider ist diese normalerweise nur für Suva-Mitarbeitende zugänglich. Es eröffnete sich uns bei prächtigstem Wetter ein überwältigender Ausblick über die Dächer von Luzern, auf den Vierwaldstättersee, das KKL, die Hofkirche und auf den Pilatus. Die Handykameras glühten und es wurden unzählige Selfies mit lauter glücklichen Gesichtern verschickt. Somit war es ein absolut würdiger Rahmen für den kulinarischen Teil des Abends. Das Cateringteam der Firma Eldora, die das Restaurant Suvalino führt, verwöhnte unsere Gaumen mit einem saisonalen Salatbouquet, Rindsfilet mit Beilagen und einem köstlichen Dessertbuffet. Dazu gab es passenden Weiss- und Rotwein aus der Schweiz und Italien.
Bei angeregten Gesprächen und in ausgelassener Stimmung ging ein traumhafter Sommerabend an einer aussergewöhnlichen Location viel zu schnell vorbei. Wir danken unserem Gastgeber Felix Weber und seiner Equipe, sowie allen Teilnehmer:innen. Sie haben ihr Kommen gewiss nicht bereut.
Oli Breitenstein